Sichtschutzzaun einfach selber bauen?!
Planungsphase - DIY Sichtschutz
Auch wenn ein Sichtschutz auf dem ersten Blick nicht besonders aufwendig ausschaut, müssen Sie vorab einige Planungen durchführen, bevor Sie mit dem Bau beginnen können. So gibt es Besonderheiten bei der Materialwahl, den Maßen, der Standortwahl sowie Statik zu beachten, auch sollte das Design bei der Planung eine Rolle spielen.
Der richtige Standort und mögliche Befestigung
Als erstes sollte ein Standort auf dem Grundstück festgelegt und die dort mögliche Montageart ausgelotet werden, dazu sind einige Details gerade für die spätere Montage zu beachten.
Im Garten vorzugsweise betonieren
Grundsätzlich ist das Einbetonieren der Pfosten in gewachsenem Boden (Rasen) die stabilste Montageart und immer als bevorzugte Variante zu empfehlen. Wovon wir abraten, ist die Verwendung von Einschlaghülsen. Da das Erdreich ständig arbeitet, werden Einschlaghülsen früher oder später locker.
Hinweis: Die Punktfundamente sollten 80 cm tief sein und ein Außenmaß von 40x40 cm haben, um auch stärkeren Stürmen standhalten zu können. Ist das Fundament zu flach gewählt, kann der Sichtschutz samt Pfosten mit Fundament nach einem Sturm im Garten liegen. Es gilt: umso tiefer, umso besser!
Auf Terrassen Pfosten aufschrauben
Wenn Sie Ihren Sichtschutz auf einer Terrasse montieren möchten ist das Betonieren natürlich nicht immer möglich. Hier gibt es sogenannte Dübelanker oder auch Pfostenträger, mit denen Sie Ihre Pfosten aufschrauben können. Sollte Ihre Terrasse ebenerdig sein und von Rasen umgeben, sollten Sie überlegen den Sichtschutz vor der Terrassenkonstruktion zu betonieren.
> Sichtschutz auf der Terrasse
Hinweis: Verschrauben Sie die Sichtschutz-Pfosten immer auf Betonfundamente und nicht nur auf Terrassenplatten oder Holzplanken, da diese bei stärkeren Stürmen samt Pfosten mit Dübelanker rausgerissen werden können. Es ist daher ratsam bei dieser Montageart ein Punktfundament unter der Terrassenkonstruktion anzulegen. Es gilt: unterschätze nie die Kraft des Windes!
Sichtschutzzaun richtig aufmessen
Zaunlänge / Streckenlänge
Um den richtigen Materialbedarf zu ermitteln sind genaue Maße erforderlich, d.h. die Gesamtlänge (Außenmaße) oder auch Schenkelmaße (mehrere Seiten mit Ecken) sollten genau mit einem Maßband ausgemessen werden. Wir empfehlen Ihnen eine Skizze als Draufsicht anzufertigen, dass erleichtert Ihre Planung ungemein.
Zaunhöhe im Garten / an der Grundstücksgrenze
Gerade bei einem Sichtschutzzaun ist es wichtig die richtige Höhe zu wählen. Handelt es sich um ein ebenerdiges Grundstück sollte eine Höhe von 180 cm ausreichen, ist das Gelände Abschüssig und das Nachbargrundstück liegt deutlich höher als Ihres kann natürlich auch ein höherer Sichtschutz nötig sein.
Hinweis: In vielen Gemeinden gibt es einen Bebauungsplan, der die max. Bauhöhe für einen Grenzzaun festlegt. Gibt es keine Vorschriften der Gemeinde für Zäune, dann greift automatisch das jeweilige „Nachbarschaftsgesetzt“ Ihres Bundeslandes. Prüfen Sie also vor der Montage des Sichtschutzzaunes ob ggf. eine Baugenehmigung erforderlich ist.
Welches Material für den Selbstbau-Sichtschutz?
Nach dem Sie nun die genauen Maße und die möglichen Montagearten für Ihren Sichtschutz-Selbstbau ausgelotet haben wird es Zeit sich mit dem Material zu beschäftigen. Neben Preis und Materialeigenschaften sollten natürlich auch der Pflegeaufwand und die Optik berücksichtigt werden.
Sichtschutz aus Holz selbst bauen?
Holz ist das gängigste Material für Zäune aber auch das pflegeaufwändigste.
Vorteile: +günstig in der Anschaffung +einfache Verarbeitung mit gängigem Werkzeug
Nachteile: -sehr hoher Pflegeaufwand, -Haltbarkeit sehr beschränkt
Haltbarkeit: je nach Holzart und Pflege im Schnitt 5-10 Jahre (teure Tropenhölzer auch länger)
Recycling/Entsorgung: im Normalfall sind Holzzäune nicht recyclebar, da diese mit Chemikalien (Farben & Lacke) behandelt werden, auch im Ofen sollte das behandelte Restholz nicht verbrannt werden. Je nach Behandlung werden die Zaunelemente auch als Sondermüll eingestuft.
Sichtschutz aus WPC selber bauen?
WPC ist ein Gemisch aus Holzrestern (ca. 80%) sowie Plastikrestern (ca. 10-15%) der Industrie, es kann zwar nicht schimmeln, die Farbe verblast aber je nach Qualität früher oder später.
Vorteile: +kein schimmeln/verrotten +ersten 5-10 Jahre pflegeleicht, ist die Farbe verblichen muss regelmäßig geölt oder gestrichen werden
Nachteile: - höherer Anschaffungspreis, - hohes Gewicht, - Verarbeitung nur mit gutem Werkzeug/Säge
Haltbarkeit: Das Material selbst kann nicht verrotten, die Farbe bleibt meist aber nur 5-10 Jahre ansehnlich. Bei falscher Montage kann bereits nach einem Jahr das WPC aufquellen.
Recycling/Entsorgung: WPC kann aktuell nicht recycelt werden, dieses Material ist Sondermüll
Sichtschutz aus Kunststoff/PVC selber bauen?
PVC ist ein Hartkunststoff der auch für Kunststofffenster verwendet wird, es ist sehr UV-beständig und wetterfest. Die Grundfarbe von PVC ist meist Weiß, ist eine andere Farbe gewünscht oder sogar eine täuschend echte Holzoptik, so wird der Kunststoff (wie beim Fensterbau) foliert. Diese Folien sind sehr kratzfest und behalten Jahrzehnte Ihre Farbe.
Vorteile: +kein Schimmeln/Verrotten +fast kein Pflegeaufwand, +sehr kratzfest, +Jahrzehnte farbecht, +leichte Verarbeitung
Nachteile: - höherer Anschaffungspreis
Haltbarkeit: Das Material selbst kann nicht verrotten, die Farbe bleibt ohne Nacharbeit bis zu 30 Jahre und mehr ansehnlich.
Recycling/Entsorgung: PVC kann zu 100% recycelt werden
Materialbedarf für den Selbstbau
Nach dem alle wichtigen Entscheidungen getroffen sind geht es nun an die Berechnung des Materialbedarfes. Dazu haben wir Ihnen ein repräsentatives Beispiel vorbereitet.
Beispielrechnung für eine 15 m Trennwand für den Garten (gerade Strecke)
Als Grundlage für die Berechnung gehen wir von Elementen in der üblichen Breite von 180 cm aus sowie einem Pfostenmaß von 10x10 cm.
Als erstes überschlagen wir die benötigten Elemente und Pfosten, dazu rechnen wir:
15 m (Gesamtlänge): 1,9 m (Achsmaß: 1x Elemente + 1x Pfosten) = 7,89
> Wir benötigen also rund 8 Elemente sowie 9 Pfosten (immer 1 Pfosten mehr wie Elemente)
> Da wir für 15 m nur 7,89 Elemente benötigen, könnten man jetzt entweder das letzte Element einkürzen oder alle Elemente etwas kürzen, um genau auf die Streck von 15 m zu kommen.
Zusätzlich wird benötigt
- Säge (Stichsäge, Kappsäge, Tischkreissäge)
- Akkuschrauber und/oder Bohrmaschine
- Zollstock oder Maßband
- Wasserwaage
- Lotschnur
- Holz- oder Gummihammer
- Werkzeug für Fundament (Eimer, Kelle, Schaufel)
Design und Farbe
Es gibt unzählige Varianten von Sichtschutzzäunen, angefangen von den gängigen Farben wie Weiß, Grau, Grün, Anthrazit oder Holzoptiken bzw. auch Kombination daraus bis hin zu den verschiedensten Designs und Formen.
Nutzen Sie am besten unsere Ideen-Galerie, um Ihren Traumzaun zu finden:
Monage - Sichtschutz selber bauen
Die ECOline-Pfosten haben im Inneren einen Metallkern und sind 10x10x190 cm groß und in unterschiedlichen Farben erhältlich. Die Stahlhülse ist dabei im Inneren verschiebbar und kann mit Hilfe eines mitgelieferten 30 cm Stückes aus der Kunststoffverkleidung herausgeschoben werden und dann in ein Punktfundament einbetoniert werden.
Die Pfosten der BASICline messen 7x7 cm. Sie sind aus Aluminium gefertigt und werden in Grau und Anthrazit angeboten. Zum Betonieren wird der Pfosten mit einer Überlänge geliefert, welche dann im Fundament mit einbetoniert wird.
Das Fundament sollte dabei eine Tiefe von 80 cm haben und der Durchmesser sollte mindestens 30 cm sein. Zum Füllen nehmen Sie einen Fertigbeton der Klasse C20/C25 (alt B25). Diesen können Sie direkt vom Betonwerk bestellen oder mischen Ihn mit einem Betonmischer selbst an. Die Mengenverhältnisse können Sie in Tabellen im Netz nachlesen.
Es ist aber auch möglich die Pfosten direkt mit Schwerlastdübeln und einem Dübelanker (ebenfalls im Shop erhältlich) auf ein vorgefertigtes Fundament, z.B. von einer Terrasse, zu montieren. Oder Sie schrauben den Balken direkt an eine Wand mittels mehrerer Dübel. Hier müssen Sie dann aber Senkkopfschrauben verwenden, da auf die Pfosten ein U-Profil montiert wird, in die die Paneele später eingeschoben werden. Zum Bohren der Löcher benötigen Sie eine Bohrmaschine mit Schlagvorrichtung. Die Größe der Schrauben sollte mindestens M8 besser M10, bei einer Mindestlänge von 100 mm, betragen.
Mit einem Winkelschleifer oder einer Eisensäge können Sie die Bauteile dann problemlos auf Maß schneiden. Sie müssen lediglich aufpassen, dass der Kunststoff nicht zu heiß wird. Zum Ausrichten der Pfosten nehmen Sie für die Senkrechte eine Wasserwaage und für den Abstand zwischen den Ständern, entweder einen Meterstab, eine Abschlussleiste oder Paneele in der gewünschten Länge. Damit in die Pfosten von oben kein Wasser eindringen kann, müssen Sie für jeden Pfosten noch eine Abschlusskappe montieren.
Die Paneele bekommen Sie ebenfalls in den passenden Farben und in verschiedenen Ausführungen, in einer Länge von 100 – 199 cm. Die Bretter sind mit Nut und Feder ausgestattet und haben im Inneren entweder ein Hohlprofil, Schraubenkanal, (teil-)gefülltes Profil oder ein komplett ausgeschäumtes Profil. So können Sie sich die optimalen Bedingungen für Befestigungen oder spätere Kabelführungen problemlos zusammenstellen. Zusätzlich können Sie zwischen Zusatzelementen, wie Rankgitter oder Milchglaseinsätzen wählen, mit dem Sie dem Zaun den letzten Schliff verpassen. Die Elemente werden dabei einfach in ein U-Profil gesteckt, das Sie vorher auf die Pfosten mit selbst-bohrenden Schrauben befestigt haben. Dank der Nut und Feder Konstruktion müssen Sie lediglich das erste Paneel unten mit Schrauben befestigen – außer Sie wollen bewusst Luft zwischen den Brettern haben. Mit einem Gummihammer können Sie dann die weiteren Elemente einfach miteinander verbinden.
Für den Abschluss bietet Ihnen der Hersteller mehrere Abschlussleisten oder Handläufe, die Sie am Ende einfach drauf stecken können und anschließend mit Schrauben befestigen. Um die Sichtschutzwand harmonisch zu beenden, können Sie die letzten Elemente des Zaunes in einer Schräge auslaufen lassen. Auch hierfür finden Sie im Shop das nötige Material.
Sollte Ihnen der Planungsaufwand der einzelnen Elemente zu unübersichtlich oder zu schwer sein, können Sie in unserem Shop auch komplette Bausätze für Sichtschutzwände bestellen und diese miteinander kombinieren. Oder Sie nehmen gleich direkt Kontakt mit dem Team auf und konstruieren Ihren persönlichen Sichtschutz mit Hilfe unserer Fachleute.
Pflege von Sichtschutzzäunen
Der Pflegeaufwand ist bei Kunststoff-Produkten sehr gering. Das Material verschmutzt so gut wie gar nicht und wenn doch, kann es mit einem Tuch abgewischt oder einfach mit dem Gartenschlauch gereinigt werden. Weiter bekommen Sie vom Hersteller eine 10-jährige Garantie auf UV-Beständigkeit, so dass die Farben auch mindestens so lange nicht verblassen werden. Bei Holz sind solche Werte nur schwer zu erreichen.
Um Ihren Sichtschutz von der Masse abzuheben, können Sie ihn noch mit ausgefallenen Gestaltungstipps einzigartig verschönern. Für eine romantische Abendstimmung können Sie z.B. mittels einer Beleuchtung sorgen. So können Sie LED-Strips oder Halogenstrahler im Boden oder direkt in den Paneelen verbauen. Und das Beste ist, dass die Kabel dafür problemlos in den Hohlräumen der Bauteile sicher und unsichtbar verstaut sind. Oder Sie verschönern den Zaun mit Blumenkästen – die Sie wiederum aus den Bauteilen selbst gestalten können. Natürlich können Sie auch den Boden mit Blumen oder Rankpflanzen verschönern.
Eine Idee für gewagte Tüftler wäre auch ein Gartenbrunnen oder sogar Wasserfall, den Sie gekonnt in den Sichtschutz integrieren und am Abend bunt beleuchten können. Die Schläuche dafür werden wiederum geschickt im Material verlegt, so dass sie von außen nicht sichtbar sind. Auch die Verwendung anderer Baustoffe, wie Milch- oder Acrylglas ist eine Möglichkeit, welche die Sichtschutzwand optisch aufwerten kann oder Sie mauern die Haltepfosten aus Backsteinen. Auch das bricht die reine Kunststoffoptik und macht Ihr Werk zu einem waren Hingucker im eigenen Garten.
Sie sehen schon, mit den Sichtaflex-Produkten sind Ihrer Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Die Baustoffe lassen sich so leicht wie Holz bearbeiten, haben die Stabilität und Witterungsbeständigkeit von Aluminium und das Aussehen kann mit kleinen Kniffen zu einer sehr edlen Optik gewandelt werden. Und dank der Hohlräume lassen sich im Inneren noch technische Highlights, wie Beleuchtungen oder Ähnliches, spielend leicht verwirklichen. Also worauf warten Sie noch, bauen Sie sich einen Sichtschutz, der die neugierigen Blicke Ihrer Nachbarn von nun an beenden wird. In Zukunft werden Sie dann nur noch über Ihren neuen Zaun staunen.